Auf der Jagd nach Frankens Talenten: Der FC Würzburger Kickers und der FC Eintracht Bamberg 2010 kooperieren ab sofort im Nachwuchsbereich

Drittligist FC Würzburger Kickers und Bayernligist FC Eintracht Bamberg 2010 gehen im fränkischen Fußball ab sofort gemeinsame Wege: Vertreter beider Traditionsvereine unterzeichneten in der Halbzeitpause der Drittliga-Begegnung des FWK gegen Großaspach einen Kooperationsvertrag, von dem die Kickers, die seit Juli ein Bundesliga-Nachwuchsleistungszentrum betreiben, und der FCE bei der Förderung und Entwicklung von Talenten gleichermaßen profitieren sollen.

Das Hauptziel der Vereinbarung richtet sich auf die Ausbildung von Talenten in den Jahrgangsstufen U14 bis U19: Hierbei wollen beide Vereine Akteure austauschen oder ausleihen und dem jeweils anderen Empfehlungen geben, wenn Spieler mit besonderen Leistungen auffallen. Zudem soll es ein gemeinsames Scouting und einen gegenseitigen Wissenstransfer in den Bereichen Vereinsorganisation und -infrastruktur geben. Darüber hinaus sieht der Kooperationsvertrag vor, dass Trainer des FC Eintracht mindestens zweimal im Jahr an Workshops der Kickers teilnehmen können und ein Würzburger Lizenzspieler im Zuge einer Vereinsveranstaltung nach Bamberg kommen wird. Damit wird der FC Eintracht Bamberg künftig „offizieller Partner des NLZ – Kleine Rothosen“.

„Für uns steckt in dieser Zusammenarbeit viel drin. Allein die Tatsache, dass besonders talentierte Spieler der U19 aus Würzburg künftig über einen Transfervertrag in unserer Bayernliga-Mannschaft spielen könnten, ist ein echter Mehrwert“, betont Bernd Kaufer, Vorstandsmitglied des FC Eintracht sowie Vorsitzender des Fördervereins Jugendfußball, der den Kooperationsvertrag mit den Kickers eingefädelt hat. „Allerdings ist uns auch klar, dass wir vielleicht mal ein außergewöhnliches Talent im Jugendbereich oder einen Spitzenspieler der ersten Mannschaft an den Drittliga-Kader der Kickers abgeben müssen“, erklärt Wolfgang Scheibe, Abteilungsleiter Jugend beim FC Eintracht. Aber genau deswegen habe man den Kooperationsvertrag ja auch unterschieben, damit „beide Klubs möglichst viel Benefit davon haben“, so Scheibe weiter. Möglich ist es den Worten von FCE-Vorstandsmitglied Kaufer zufolge auch, dass Bamberger Spieler an Trainingseinheiten, Gastspielen oder Turnieren in Würzburg teilnehmen.

„Im Zuge unserer strategischen Ausrichtung und der Präferenzen im Nachwuchsbereich ist ein wesentlicher Bestandteil ein breit aufgestelltes Scouting und Kooperationsnetzwerk“, sagt Kickers-Präsident Daniel Sauer: „Aufgrund der Lage im oberfränkischen Raum, der seit Jahren überragenden Nachwuchsausbildung sowie der sehr angenehmen und schnell zielführenden Gespräche mit Bernd Kaufer freuen wir uns, dass wir mit dem FC Eintracht Bamberg 2010 einen absoluten Toppartnerverein als weiteren Baustein hierfür gefunden haben.“

FWK-NLZ-Leiter Jochen Seuling fügt hinzu, dass „die Inhalte der Kooperation im Wesentlichen festgelegt sind. Diese gilt es jetzt mit Leben zu füllen, was unter anderem meine Aufgabe sein wird. Darüber hinaus möchte ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass wir größten Wert darauf legen, dass zwischen den von uns angestrebten Kooperationen keine Interessenskonflikte entstehen, sodass für alle Vereine in diesem Netzwerk eine Win-Win-Situation entsteht“.